Wer bin ich eigentlich?

Einmal auf der Bühne stehen, auf den „Brettern, die die Welt bedeuten“, wer träumt nicht davon?

Nun ja, zufällig suchte die Doppeldorfbühne Ingeln-Oesselse Schauspielernachwuchs, gerade zu dem Zeitpunkt, als ich mich für meinen bevorstehenden Ruhestand orientierte. Bei meinem ersten Besuch waren die Proben für das aktuelle Spiel in vollem Gange, so blieb mir für meine erste Theatersaison nur das Zuhören, Zusehen und Zupacken.

In den darauffolgenden drei Jahren durfte ich endlich „auf die Bretter“. Die Arbeitsweise der Regisseurin und der anderen Spieler war mir ja schon bekannt. Allerdings hatte ich bei meinen ersten Schauspielversuchen doch die eine oder andere Enttäuschung verarbeiten müssen.

Was aus Zuschauersicht so spielerisch einfach aussieht, ist in Wirklichkeit richtige Arbeit. Texte lernen, dann auch sprechen können, das Bewegen auf der Bühne, das Zusammenspiel mit den anderen Darstellern – puh! Die ersten Proben ließen mich zweifeln, ob ich das wirklich kann und will.

Ein Zauberwort brachte den Knoten zum Platzen: Spielen. Spielerisch in andere Rollen schlüpfen, einen anderen Charakter darstellen, wie einfach war das in der Kindheit! Und es ist auch jetzt einfach! Spielen! Selbst Freude daran haben und anderen Freude bereiten. Der schönste Beweis war der Applaus der Zuschauer nach jeder Aufführung.

Nachdem sich die Doppeldorfbühne aufgelöst hatte, fand eine kleine Restgruppe beim Kunstkreis in Rethen erst eine neue Spielmöglichkeit, dann einige neue Mitspieler und mittlerweile hat sich daraus die tolle Gruppe BühnenTiKk entwickelt.

Ich freue mich auf zukünftige Theaterauftritte mit dieser Gruppe und auf allzeit interessierte Zuschauer.